NuJazz, Soul, Electro, Raggae oder Folk? Das Label Sonar Kollektiv in 60 Sekunden zu erklären, zählt wohl zu den grossen Unmöglichkeiten, wie etwa 10 Scheiben Toastbrot in derselben Zeit zu essen.
Superfly Into The Groove - Plattenfirmen im Portrait
NuJazz, Soul, Electro, Raggae oder Folk? Das Label Sonar Kollektiv in 60 Sekunden zu erklären, zählt wohl zu den grossen Unmöglichkeiten, wie etwa 10 Scheiben Toastbrot in derselben Zeit zu essen.
21 Jahre jung ist das Label heuer geworden. Gewissermassen ein sommersprossiger College-Student in seinen besten Jahren. Und doch, Sonar Kollektiv hat es in dieser kurzen Zeit geschafft, international von sich reden zu machen. Nicht durch schnellebige Produktionen, sondern durch gewissenhafte Auswahl von Künstlern und durch bestechende Qualität. Die einzige Sünde, die sich Sonar dabei erlaubt, ist der jugendliche Unwille, sich von Genregrenzen einengen zu lassen. Und das wiederum ist ein Beweis dafür, dass Sünde ganz wunderbar sein kann.
Sonar Kollektiv steht als großer Name hinter einer Palette von unterschiedlichen Sounds, Künstlern und Genres. Gegründet wurde das Label 1997 vom in Berlin beheimateten DJ-Team Jazzanova. Das Label bestand anfänglich aus den unterschiedlichsten Sublabels, diese lösten sich dann zunehmend auf, um nach der Reihe in die große Sonar-Mama aufzugehen. Im laufe der Jahre hat man mit den unterschiedlichsten Künstlern kooperiert: Âme, Atjazz, Eva Be, Stee Downes, Fat Freddy’s Drop, Clara Hill, Jazzanova oder Georg Levin.
Wo hört man hier mit einer Aufzählung auf oder besser, wo fängt man damit an? Den musikalischen roten Faden hinter dem Produktionskonzept zu entdecken, das dürfte den "in-der-ubahn-schnell-ohrenstöpsel-rein-musikkonsumenten" leicht überfordern. Und doch zieht er sich mit geschmackvoller Linie durch die Diskografie des Labels. Letztlich sind es gerade diese 50 shades of music, die Sonar Kollektiv auszeichnen. Free love for music, ohne sich dabei selbst zu veruntreuen.